Pantinen
Hausschuhe mit Holzsohle
Papenkamp
Straße in Kirchweyhe, benannt nach dem Flurstück. Hier wurden Anfang des 20. Jahrhunderts eine Wohnhaussiedlung für Bedienstete der Eisenbahn angelegt. Die Wohnungen wurden durch eine Genossenschaft gebaut und werden noch heute durch diese Genossenschaft erhalten und vergeben
Papiermühle
Das Prinzip der Papierherstellung beruht darauf, dass der Papiermacher mit Schöpfrahmensieben dünne Schichten aus dünnflüssigem Papierbrei erzeugt hat und diese anschließend gepresst, geleimt und getrocknet hat. Der Faserrohstoff bestand bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts aus Leinen, Hanf, Baumwolle – zusammen mit Spinnerei- und Seilereiabfällen – den einzig verfügbaren Faserrohstoff bei der Papierherstellung. Umherziehen-de Lumpensammler sammelten die Stoffe bei der Bevölkerung auf und veräußerten sie an Papiermühlen. Dort wurden diese in Wasser eingeweicht, damit sie faulten. Anschließend wurde die Masse von einem vom Mühlrad angetrie-benen Stampfgeschirr mechanisch zerkleinert und in einzelne Fasern zerlegt, woraus der Faserbrei zum Schöpfen entstand. Die geschöpften Papierstücke wurden stapelweise in einer Presse vorgetrocknet und danach als Einzelblätter in gut durchlüfteten Räumen der Papiermühle zum Trocknen auf Leinen aufgehängt. (Wikipedia)
Pastorenwäldchen
Dieses kleine Wäldchen am Ortsrand von Leeste in der Leester Marsch erlangt traurige Berühmtheit, als im Oktober 2001 eine Pilzsammlerin dort die Leiche der in Bremen vermissten 10jährigen Adeline entdeckt. Die Tat ist bis heute nicht aufgeklärt.
Patent
Ein Patent ist ein vom Staat erteiltes gewerbliches Schutzrecht für eine Erfindung. Der Inhaber des Patents ist berechtigt, anderen die Nutzung der Erfindung zu untersagen. Das Schutzrecht wird auf Zeit gewährt; in Deutschland gemäß § 16 Patentgesetz für 20 Jahre.
Peters, Hans
Hans Peters, 1880 geboren, gründete zunächst in Berlin eine Korkfabrik und siedelte dann 1905 mit ihr nach Brinkum um. Er beschäftigte rund 100 Mitarbeiter, teils in Heimarbeit, teils in der Fabrik. Um Abnehmer für seine Produkte zu finden, war Hans Peters viel unterwegs. Dennoch fand er noch genügend Zeit für seine Hobbys. So betätigte er sich als Archäologe und grub mehr als 90 antike Urnen aus, sammelte Möbel, Porzellan und Trachten und richtete mit seinen Exponaten sogar ein eigenes Heimatmuseum ein. Er betätigte sich als Autor und als Maler, immer bezogen auf die hiesige Region und damit auch auf das Gebiet der Gemeinde Weyhe.
Peters, Johann
s. Tanzschule Jan "1-2-3"
Peters Werder
Straße in Leeste
Pfennig
s. Bremer Münzen
Pferdeliste
Erfassung der im Amt Syke verfügbaren Pferde im Jahr 1803. Mit Angabe der Zahl der Pferde pro Halter, die „auf Reisen“ sind. Auch 1891 wurde eine solche Liste erstellt.
Pferdezuchtverein Sudweyhe und Umgebung e.V.
Der 1815 gegründete Pferdezuchtverein Sudweyhe und Umgebung e.V. widmet sich der Zucht hannoveranischer Pferde und wird dabei unterstützt vom Landgestüt Celle, das die jeweiligen Beschäler zur Verfügung stellt.
Pflug (Ziegler)
Die lippischen Wanderarbeiter boten sich den Ziegeleien als ein eingespieltes Team an, als ein sog. „Pflug“. Im Pflug waren alle Rollen verteilt: Der Meister leitete den Pflug und teilte die Arbeiten ein. Er verhandelte mit dem Ziegeleibesitzer. Er war auch zuständig für die Überwachung des Ofens. Umgänger / Butenleute mussten den Ton abgraben und zur Ziegelei transportieren. Einspetter schaufelten den Ton in die „Trärbahn“, wo er gewalkt und vermischt wurde. Dazu gehörte auch die Beaufsichtigung der Pferde, die den Göpel zogen, wodurch Räder im Mischtrog bewegt wurden. Als noch keine Pferde eingesetzt wurden, musste die Lehmpetter den Ton mit den Füßen walken und mischen. Den fertigen Ton brachte der Karrenmann in die Werkhalle, wo der Aufstecher eine Portion für einenZiegelstein abstach. Der Steinmacher (oder Streicher, auch Former) füllte die Ziegelform und strich den Ton glatt. Der Holtensetter stellte die Ziegel auf Holzgestelle zum Trocknen. Der Ofenschieber brachte die getrockneten Ziegel inden Ofen, wo der Ofensetzer die Ziegel kunstvoll zum Brennen aufschichtete. Nach dem Brennvorgang holte der Ausschieber die fertigen Ziegel heraus und stapelte sie zum Transport auf dem Stapelplatz. Damit waren sie bereit zum Transport mit Pferdefuhrwerken zu den Abnehmern.
Pflugschatzregister
Das Pflugschatzregister ist eine Steuerliste, die 1519 zur Erhebung einer Steuer für die überschuldeten Niedergrafschaft Hoya angelegt wurde. Nach dem Aussterben der Hoyaer Grafenlinie, die die Niedergrafschaft Hoya besessen hatte, war 1501 Streit über die Lehenshoheit der Grafschaft entstanden. Kaiser Maximilian beanspruchte die Grafschaft als Reichslehen und vergab sie an die Herzöge von Lüneburg (Herzog Heinrich der Mittlere von Braunschweig und Lüneburg). Das wiederum gefiel dem Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg nicht, der ebenfallsAnsprüche auf die Grafschaft erhob. Nachdem Graf Jobst I. 1504 das Lehen vom Herzog Heinrich entgegengenommen hatte, und Jobst II. 1507 nach dem Tod seines Vaters die Grafschaft geerbt hatte, machte Herzog Magnus ihm große Versprechungen und bewirkte dadurch, dass Jobst II. ihn als Lehensherrn ansah – nachdem dieser 1511 mündig geworden war. Das veranlasste Herzog Heinrich den Mittleren, 1512 in die Grafschaft einzufallen und Graf Jobst II. zu vertreiben. Erst nach 7 Jahren gelangte Jobst wieder in den Besitz der Grafschaft, als Lehen von Herzog Heinrich. In den 7 Jahren, die die Niedergrafschaft von Beamten des Herzogs verwaltet wurde, war eine große Schuldenlast (164000 Taler) entstanden. Um diese zu begleichen, bewilligten die Landstände die Erhebung einer Steuer, den sogenannten Pflugschatz. Dazu wurde ein Register angelegt, in dem alle Höfe, die zur Niedergrafschaft gehörten, aufgeführt waren. [Qu: Schacht , Heimatbuch Kirchweyhe, S.110] [NLA HA Celle Br. 72/25, Nr.1]
Pingel-Heini
Name eines Vereins zur Förderung der Kleinbahn in Leeste; „Pingel-Heini“ hießen früher im Volksmund die langsamen Bahnen, die „an jeder Milchkanne“ hielten. In Leeste und Kirchweyhe wurde die Kleinbahn „Bremen-Thedinghausen“ mit diesem Spitznamen verbunden.
Pinkus, Frank
Frank Pinkus kommt aus Hamburg nach Weyhe. In Hamburg gründete er 1978 „die kleine bühne harburg“, mit der er als Darsteller, Regisseur und Autor 25 Jahre lang erfolgreich war. Nach dem Studium und zwei Staatsexamina wurde er Dramaturg am Altonaer Theater in Hamburg. Nach seiner sich anschließenden Tätigkeit als Dramaturg und Lektor bei der VVB, einem Theaterverlag in Norderstedt, ist er inzwischen als Dramaturg am Weyher Theater fest angestellt. Er ist aber vor allem als überall im deutschsprachigen Raum gefragter Boulevard- und Kinderstück-Autor bekannt geworden. Über 50 Stücke stammen inzwischen von ihm, zum Beispiel die Komödien „Von Ma(i)l zu Ma(i)l“, „Fach-Wechsel“, „Zurück zum Happy End“, „Stichlinge und Elefanten“ und „Runter zum Fluss“, um nur einige zu nennen.
Am Weyher Theater hat er viele Inszenierungen erarbeitet: unter anderem die Krimis „Bei Anruf Mord“ und „Sherlock Holmes und der Hund der Baskervilles“, das Stephen King-Schauspiel „Zweimal lebenslänglich“, die musikalischen Komödien „Ein Traum von Irland“, „Im Weißen Rössl“ und „Nicht nur Träume können fliegen“, die Johnny Cash-Biografie „CASH“ und Komödien wie „Die besten Tage meines Lebens“, „Why Not?“, „Runter zum Fluss“, „Kerle, Kerle“, „Allein in der Sauna“, „Crazy“, „Und alles unter einem Dach“, „Alles hat seine Zeit“, „Plötzlich Papa“ und „Ab heute bin ich Jungfrau“. In der neuen Spielzeit inszeniert er drei Stücke: „Nicht nur Träume können fliegen“, „Bella Italia“ und „Eine Reise“.
Auch als Darsteller gehört er zum festen Stamm des Ensembles: unter anderem in „Bleib doch zum Frühstück“, als Oscar in „Ein seltsames Paar“, in „Amore“, „Rente gut – alles gut“, „Crazy“, „CASH“, „Alles unter einem Dach“, „Zweimal lebenslänglich“, „Taxi, Taxi“, „Alles hat seine Zeit“, „Männerparadies“, „Ein Traum von Irland“, „Ein Bett für vier“, „Partnertausch“, „Plötzlich Papa“, „Eine schöne Bescherung“, „Im Weißen Rössl“ und „Ab heute bin ich Jungfrau“. In der Saison 20/21 ist er in einer neuen Rolle zu sehen, und zwar in der musikalischen Komödie „Bella Italia“.
Frank Pinkus ist gemeinsam mit Kay Kruppa im Jahr 2018 für seine Arbeit am Weyher Theater mit dem Kulturpreis des Landkreises Diepholz ausgezeichnet worden.
Am 17. September 2021 verstirbt Frank Pnkus völlig unerwartet.
Plaggen
Beim Plaggen haben die Bauern von ackerbaulich nicht genutzten Flächen die obere dünne Humusschicht abtragen und mit dem Dung ihrer Haustiere vermengt auf die eigenen Ackerflächen verbracht. Diese Form der Düngung hat man Plaggendüngung genannt.
Ploghöft, Nicole
Nicole Ploghöft, eine einzigartige Boxerin beim Boxring 46: Viertelfinalteilnehmerin bei der ersten Damenboxeuropameisterschaft, ein fünfter Platz im Halbweltergewicht und die Niedersachsen-Vizemeisterschaft in der Leichtgewichtsklasse sind Meilensteine ihrer einzigartigen Karriere. 2001 wird sie vom Gemeindesportring der Gemeinde Weyhe zur "Sportlerin des Jahres" gewählt. Rüdiger Förster und Klaus-Dieter Feldmann wurden als "Trainer des Jahres" gewählt. Leider muss Nicole Ploghöft ihre Boxkarriere beenden nach einem Sparringsunfall, bei dem sie sich einen Jochbeinbruch und einen Orbitaanbruch zuzieht. Sie wird aber die Ikone des Damenboxens in Weyhe bleiben.
Polak, Otto
Otto Polak entgeht zweimal der Deportation in ein Konzentrationslager, weil es Menschen gibt, die das Schicksal der deportierten jüdischen Kinder möglicherweise ahnen und Hilfe leisten. 2012 wird er zum Ehrenbürger der Gemeinde Weyhe ernannt.
Umfangreiche Informationen zu Otto Polak auch bei der Spurensuche der KGS Brinkum http://www.spurensuche-online.net/ottowebsite/start.html
Am 24. Oktober 2022 verstirbt Otto Polak.
Preise
und Löhne
[aus: H.Greve, Leeste2_Meyer_VersionKlomburg.doc]
„Verzeichniß der nothwendigsten Bedürfnisse einer gewöhnlichen Familie“ – ein Hofbesitzer mit Ehefrau und 3 Kindern pro Jahr – „zu Fahrenhorst“ (1824):iii Taler Gutegroschen
40 Himten Roggen (ca. 650 kg) 26 16
6 Himten Hafer (ca. 50 kg) 2 6
6 Himten Buchweizen 3
4 Himten Weizen 5 8
72 Himten Kartoffeln (ca. 1250 kg) 15
6 Himten Wurzeln 18
6 Himten Rüben 18
Fleisch und Speck 20
Tran, Öl und Seife 5
Salz, Pfeffer etc. 5
Kaffee und Zucker 9
Viehfutter 20
„Feuerung“ (Kochen u. Heizen) 12
Kleidung 40 .
Gesamtausgaben pro Jahr 164 18
(Zum Vergleich: Zwischen etwa 80 und 110 Taler hätte zu jener Zeit ein
Tagelöhner pro Jahr verdienen können, wäre er in jeder Woche volle sechs Tage
beschäftigt gewesen.)
Viehpreise
Eine Milchkuh kostete um 1520 etwa 3 Gulden, ein fettes Schwein etwa
1 ½ Gulden.iv
Angaben des Amtes Syke über die Durchschnittswerte des
Brautschatzviehs im Jahr 1747:v
auf der Geest in der Marsch
1 Pferd 20 Reichstaler 20 Reichstaler
1 Fohlen 8 Reichstaler 12 Reichstaler
1 Kuh 8 Reichstaler 12 Reichstaler
1 Rind 4 Reichstaler 6 Reichstaler
1 Schwein 1 Reichstaler 1 Reichstaler
1 Schaf 12 Mariengroschen 12 Mariengroschen
In einem Inventarverzeichnis der Brinksitzerstelle Clues Nr. 7 vom 19.
Oktober 1829 erscheinen folgende Wertangaben:
1 schwarzbunte Kuh 18 Reichstaler
1 schwarzbunte Kuh 12 ½ Reichstaler
1 schwarzbuntes Kalb 4 Reichstaler
1 Schwein 11 Reichstaler
1 Schwein 4 Reichstaler
Mietpreise
für Häuslerwohnungenvi
1750 - Kirchspiel Heiligenfelde: circa 5 Reichstaler
1852 - Grafschaften Hoya und Diepholz: 5-20 Taler
Tagelöhne
1618/1646vii
Protokoll des Amtes Syke v. 18. Juni 1646:
Tagelohn um 1618 im Jahr 1646
außerhalb der Ernte – Männer: 3 Grote 6 Grote + Speis u. Trank
außerhalb der Ernte – Frauen: 1 ½ Grote 3 Grote plus Speise u. Trank
Gras- und Kornmäher: 6 Grote 12 Grote plus Speise u. Trank
„Bindersche“ (Kornbinderin) : 3 Grote 6 Grote plus Speise u. Trank
Zimmermeister: 6 Grote 12 Grote
Zimmermannsknecht : 6 Grote 9-12 Grote
Strohdachdecker: 6 Grote 9-12 Grote
1730viii
Bericht des Amtes Syke v. 13. Juli 1730:
außerhalb der Ernte – Männer: 6-8 Mariengroschen (12-16 Grote)
„bey selbsteigener Kost“
außerhalb der Ernte – Frauen: 4-5 Mariengroschen (8-10 Grote)
Gras- und Kornmäher: 9-12 Mariengroschen (18-24 Grote)
„bey selbsteigener Kost“
Frauen bei Heu- und Kornernte: 6-8 Mariengroschen (12-16 Grote)
„[…] solchergestalt kann ein jeder Tagelöhner, als ein Mann in 4 Tagen und
eine Frauenspersohn in 6 Tagen bey jetziger Zeit soviel verdienen, als ein jeder
in 4 Wochen zu seiner subsistentz nötig hat.“
Für die Verpflegung (für „Bier und 4mahl zu eßen“) wurden mindestens 3
Mariengroschen (6 Grote) veranschlagt, so dass bei normaler
Tagelöhnertätigkeit Männer nicht 6-8 Mariengroschen ausgezahlt bekamen,
sondern 4 ½.
1798ix
Tagelohn für Männer (incl. Beköstigung)
in der Vogtei Heiligenfelde u. im Flecken Syke: 3-4 Mariengroschen
in den Vogtei Riede u. Nordwohlde: 6 Mariengroschen
in den Vogteien Weyhe, Brinkum u. Barrien: 9 Mariengrsochen
Tagelohn für Männer ohne Beköstigung
in der Vogtei Heiligenfelde u. im Flecken Syke: 9 Mariengroschen
1852x
Der Tagelohn in den Grafschaften Hoya und Diepholz beträgt
„beim Betriebe der Landwirtschaft“ durchschnittlich:
für Männer 6 Gute Groschen ohne Kost, 4 Gute Groschen mit Kost
für Frauen 4 Gute Groschen ohne Kost, 2 Gute Groschen mit Kost
„Für Ernte-Arbeiten, Grabenziehungen, Holzfällen, Bauarbeiten, Sägen,
Mähen, Dreschen,Torfstechen […] etc. wird oft die Hälfte mehr
verdient“.
Tagelohn für gewerbetreibende Häuslinge, hier Schneider/Schuster: nicht mehr
als 3 bis 4 Gute Groschen
1892xi
Kreise Syke, Hoya, Sulingen u. Diepholz:
„Die Lohnsätze für die freien Tagelöhner sind ungemein schwankend. […] der
Lohn für ständig beschäftigte Tagelöhner im Sommer bei Verabreichung von
Kost“ im Keis Diepholz zwischen 100 u. 200 Pfennig, für „zeitweise
beschäftigte Tagelöhner bei Beköstigung“ im Kreis Sulingen zwischen 60 und
150 Pfennig.
1909xii
Am 1. Juli 1909 in Kraft tretende Tagelöhne in Clues, Heiligenfelde, Henstedt,
Hoope, Jardinghausen, Steimke, Wachendorf
für männl. Pers. über 16 J.: 2,50 M
für weibl. Pers. über 16 J.: 1,50 M
für männl. Pers. unter 16 J.: 1,50 M
f. weibl. Pers. unter 16 J.: 1,00 M