Heinz Tödtmann
Am 6. Dezember treffen sich im Schmidtschen Gasthaus 19 Männer aus Leeste, Hagen, Hörden und Erichshof, um die Gründung eines Schützenvereins vorzunehmen:
Der Verein erhält den Namen Schützenverein Leeste. In der Gründungsversammlung wird der Vorstand gewählt:
In der ersten Generalversammlung am 20. Dezember wird die Satzung sowie die Fest- und Schießordnung einstimmig genehmigt. 11 neue Mitglieder treten noch im Gründungsjahr dem Verein bei.
Der Vorstand beschließt am 1. März, um Verwechselungen zu vermeiden, den Vereinsnamen in Schützenverein "Germania" e.V., Leeste zu ändern. Als Schießhalle dient ein umgebautes Festzelt, da die Mittel für eine Halle fehlen. Am 17. und 18. Juli findet das erste Schützenfest, zu dem man auch die Schützenvereine von Henstedt und Leeste-Melchiorshausen eingeladen hat. Erster Schützenkönig wird Johann Heinrich Eickhorst.
obere Reihe v.l.n.r.: Johann Wienholz, Diedrich Struthoff, Wilhelm Hohnhorst, Louis Warnken, Albert Schierenbeck, Hermann Rose, Heinrich Brüning, Heinrich Brune, Albert Block, Heinrich Wittrock, Heinrich Rendygs, Heinrich Warneke, Heinrich Schmidt sen., Heinrich Peters, Peter Schierenbeck
mittlere Reihe v.l.n.r.: Jakob Langenbein, Heinrich Lankenau, Johann Laue, Johann Wetjen, Diedrich Hüneke, Albert Dunkhase, Diedrich Dirks, Heinrich Niemeyer, Heinrich Meyer, Heinrich Schmidt jun.,
untere Reihe v.l.n.r.: Thölke Niemeyer, Johann Heinrich Dunkhase, Johann Heinrich Eickhorst, Friedrich Meyer, Karl Linde, Heinrich Meyer, J.H.Holthusen
Mit dem Vereinswirt wird ein Pachtvertrag geschlossen und auch die erste Schießhalle kann nun gebaut werden. Die dafür notwendigen Arbeiten führt der Maurermeister Dierks durch.
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges bringt das Vereinsleben völlig zu Erliegen.
Am 1. Sonntag im Juni wird das erste Schützenfest nach dem 1. Weltkrieg gefeiert.
Die Mitgliederzahlen wachsen stetig und somit ist die Erweiterung des Schießstandes erforderlich.
Die Inflation beeinträchtigt das Vereinsleben erheblich, dennoch kann die erste Vereinsfahne angeschafft werden.
Im Dezember werden die ersten Mitglieder für ihre 25jährige Mitgliedschaft mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet.
Endlich kann ein Kleinkaliberstand eingerichtet werden.
Im Januar wird eine Jugendabteilung gegründet.
Anlässlich des 30jährigen Bestehens wird am 4. und 5. Juni ein großes Jubiläumsfest gefeiert, verbunden mit dem Verbandsfest des Verbandes der Schützenvereine "Niedersachsen". Unter dem Motto "Altgermanisches Volkstum - Hermann der Cherusker auf der Rückkehr von der Jagd vor der Schlacht im Teuteburger Walde" findet ein Riesenfestumzug statt, allein 30 verschiedene Gruppen sind beteiligt, Sonderdarstellungen, viele Festwagen und diverse Kapellen.
Man sieht, wir schreiben das Jahr 1933, das Jahr der Machtergreifung durch Adolf Hitler: SA-Kapelle, Germanenkult - der "braune Kakao" ist angerichtet. Wie sagte Erich Kästner ganz richtig:
Was immer auch geschieht: Nie sollt Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken! - Erich Kästner
Auf der Generalversammlung am 21 Januar erleben die Mitglieder eine Auswirkung der Machtübernahme durch Adolf Hitler im Jahr zuvor. Der Vorsitzende gibt bekannt, dass nach den Richtlinien des Reichsführers das Führungsprinzip bei den einzelnen Schützenvereinen satzungsmäßig umzusetzen ist.
Mitgliedsbuch aus dem Jahr 1935
Der 2. Weltkrieg bricht aus und legt das Vereinsleben lahm.
Der 2. Weltkrieg ist zu Ende. 16 Schützenbrüder haben ihr Leben verloren und von dem Schießstand ist dem Verein nur noch eine Ruine geblieben. Es scheint, dass der Schießsport in Leeste damit seine Erledigung gefunden hat.
Den beiden Schützenbrüdern Willi Bischoff und Heinrich Pundsack gelingt es, eine Generalversammlung zum 21. Mai einzuberufen, die unter dem Vorsitz Georg Nolte steht und zu der viele Mitglieder erscheinen. Dabei wird ein neuer "Nachkriegsvorstand" gewählt:
Am 10. und 11. Juni findet beim Gasthaus Amelung das erste Nachkriegsschützenfest statt. Die Resonanz bei der Leester Bevölkerung ist groß. Die Vereinsfahne, in den letzten Kriegstagen von den Engländern nach Fahrenhorst verbracht und 1945 heimlich wieder zurückgeholt, wird an der Spitze des kleinen Umzuges stolz präsentiert.
sitzend v.l.n.r.: Johann Reiners, Heinrich Pundsack, Johann Tietjen, Emil Kastens, Hermann Meyer-Lankeau
stehend v.l.n.r.: Heinrich Wetjen-Arbs, Willi Bischoff, Emil Kaiser
Schützenkönig Werner Tietjen
Der Neuaufbau des Vereins ist in vollem Gange. Nach den Anordnungen der englischen Besatzungsmacht darf zunächst nur mit Luftbüchsen geschossen werden. Doch nach und nach kommt es zu einer Lockerung der Regulierungen. Schon bald reicht der notdürftig wieder hergerichtete Schießstand nicht mehr den Anforderungen.
Zum 50jährigen Jubiäum wird ein moderner Schießstand mit vollautomatischen Scheiben eingeweiht. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklungen haben Johann Schnakenberg und Heinrich Pundsack, die sich unermüdlich für den Fortgang der Arbeiten eingesetzt und alle behördlichen Hindernisse ausgeräumt haben. Am Festumzug nehmen 15 Schützenvereine, ein Reiterzug, eine Musikkapelle, mehrere Spielmannszüge, eine 8spännige Festkutsche und drei Ehrenkutschen teil. Anlässlich dieses Jubikäums schreibt Dr. Heinrich Vossmeyer eine Chronik.
Festrede von Dr. Heinrich Vossmeyer anlässlich des 50jährigen Jubiläums
Leewe Bröer, Schwestern, Gäst' tosomen,
wi sünd hier hüt tohaupe komen,
dat Fest to fiern no foftig Johr,
as us „Germania“ gründ't wor.
Drum denkt wi trög de foftig Johr,
an Tiden froh, an Tiden swor,
denkt trög an all auln Kameroden,
veel leegt all unnern grönen Rosen.
Von neengtein Mann, de Grünner weern,
kann ick blos twee hüt no upföhrn
de bi us sünd no jedet Fest,
manchmol sogor als allerlest.
Unkel Albert Schierenbeck ist't von Hogen,
un Louis Warnk - leider votogen
no Broksen hen, güntsiet von Syk -
Kamerodschaft blifft sick jümmer gliek.
Mit Swung güng't domols flink an't Wark
un weil de Eenigkeit mokt stark
weer use Scheetstand ganz fix trech.
Een Stand för Wildschützen jüs rech.
Vadder Eickhorst weer de erste König,
he harr jo öwt auk nich to wenig.
Fehl em als Fotogrof de Sünn
öw he dat Zieln un Fingerkrümm.
Denn kummt Wilhelm Hohnhorst von Erkshoff
de bi keen Scheeten fehlen droff.
Doch weer Willem nich tofrähr,
wenn he nich stets de Beste weer.
Weer Willem nich sau öberglöwsch weern,
weer he no fögner kohm to Eehrn.
Doch harr he meistens jümmer Pech,
wenn em un Katt lööp öbern Weg.
Weer swart de Katt un lööp no rechts,
bedühr för Willem dat blots Slechts.
Ut weer de Spooß, reet rum dat Rad
un mök sick wor no Huus up'n Pad.
No'n Stünn woll Willem los no mol
dochnee, wat is dat Leb'n för'n Quol,
steiht Klook'n Sophie inne Döör.
Full is för Willem dat Mellör.
Speeln moss he up't Erkshöfsche Fest,
scheeten woll he nich – dat weer dat Best.
Doch weer up'n Platz hüt allns vohext,
denn een, twee, dree würr sick dor wickst.
Un een, twee, dree – würr auk votellt -
dat, wenn Muskanten volötn dat Telt,
dautschoten würrn se up de Staer,
weil se sau fuhl mit'n Speeln weern.
De Wirkung weer ganz sünnerbor,
denn nun würr auck de „Lyra“ klor,
se mossen speeln un wenig drink'n
denn buten konn jem Unheil wink'n.
So speel de „Lyra“ rech mit Swung
de Stimmung köm up'n Höhepunkt
up eenmol geeft un furchborn Knall,
Hei Rö schöt sein Petronen all.
He meen: Lüer nehmt mi't nich för krumm,
denn jüst hier achtert Podium
kann ick am besten Damp jem moken,
denn speelt se auk aultdütsche Soken.
Doch binnen, de Lyra – wat een Wunner -
weer mit een Satz von'n Podium runner.
Un Willem meen in Prophetie:
Dat weer de Katt von Klok'n Sophie!
Wi weet jo all, sind wi bit'n Scheeten,
möt wi dat meistens auck begeten.
Sau loarn de Syker mol all in
den besten Schützen ruttofin'n.
Frirk Heyer weer domols Schützenhauptmann,
he spann sien schö roon Plüschwogen an.
Als Best köm Willem un Eickhorst mit.
Wie't sick do schön in'n Plüschwogen sit!
In Syk würrn se sau richtig full
un regen döt, wat runnerwoll.
No Huus köm se inn'n Morgengrauen
rech leev empfungen von eere Frauen.
Jüst kreep Frirk Heyer sick in't Bett
köm Hohnhorst Lina angesett
den Frirk to frogen, wie dat passeer,
dat Willem sien Büxen wienrot weer,
Us Frirk wüss nix, doch sien Mamsell
hüll auk sien Büxen up de Stell
un richtig, de weer auk rot farwt,
us Line füll een Steen von't Hart.
Sau weer good utloup'n dat Mallör
de roe Plüsch verswünn uppe Steer
grön würr de Kutschen utstaffert
wie't sick förn Königswogen hört.
Kört druü köm Krieg – willt nich vorgetn -
de hett bi us auk Lücken reeten.
De Feste weern vorbi mit'n Slag
un töben upn betern Dag.
Doch neegntein, glieks up't erste Fest
würr Dirk Möhlenbrok de Best.
Ja, wann hett't woll sau een Fest no geben
dat man nie wor forget in'n Leben.
Denkt ji no an't Zigeunerloger
als alles güg koppunner-ober?
Klock twölf danz all's up Stöhl un Dischen
de Kellners konn'n dor nich gegen wischen.
Un gegen Morgen stünn'n mitten inn Sool
woll hundert Wienbuddels anne Tool.
Drum rum dörn Sool un dör dat Telt
süng'n ji: Us Frauens vordeent dat Geld.
To Sluß köm endlich „Fidi von Bremn“
dö sick den Taktstock flink ins nehmn
dirigier no Huus jau mit Trara
un „Alle Vöglein sind schon da“
Dat nächst Johr weer Dirk ganz enttäuscht
he würr dör Georg Nolt aflöst.
Dat kost den Georg bold un Koh,
weil't jümmer heet: Een köwe no“
Du, Georg Nolt, wo büst du hüt
wull du denn jümmer stohn besid?
Wo du us dartig Johr hest föhrt?
Du weest doch, dart us dat auk röhrt!
Weil disse beidn weern sick so eenig
nöhm se Hei Lankenau as König
för twee Johr glieks achternanner her
Oh jeh, wat güngt upn Hogen her.
Ji Aul'n, als ji domols non Hogen
vorbi an Pastor Prüsse togen,
speeln Fraunslüer mit upt Tuba, Horn
un eene güng mit de Trummeln vorn.
Wat hett us Pastor Prüsse lacht
un ganz in'n Stilln hett he sick dacht
Wenn Lüer vorgnögt sind sau tosom'n
brukt se auk nich norn Karkn kom'n.
Un noch eenmol, fiebenundtwintig weert
hebt wi Hei Lankenau woll ehrt.
Un fasttoknöpen dat Frünschaftsband
föhrn ji do all no Helgoland.
Sau güng dat denn de Werser dohl,
weer blos to warm, dat weer un Quol
Doch dorför gewt Kunjak un Beer,
dat smeckt so good, weilt afköhlt weer.
De Fraunslüer seet'n up't Achterschipp
öber so'n Vergnögen freun se sick
Doch als vorbi de Roe Sand
do köm dat Schipp ut Rand und Band.
Mit eenmol weer verswunn de Sünn
un binn'n son lüttje halbe Stünn
köm up un Storm ganz fürchterlich
upn Schipp weern sick all Minschen gliek.
Dat Schipp, dat danz bargup. Bargdol
un jümmer grötter würr de Quol,
Anne Reling stünn us Emil Bod
he spee un spee, bleek as de Dod.
Un nebn em seet un Frau un stöhn
Affsupen möt wi all se meen
Du lewe God in'n hogen Heben,
öopt us doch no un beten leben.
Soui swor nöhm Emil dat nu nich
doch schimp un fluch he fürchterlich:
Minsch, kann'k mi argern, all min Geld
swömmt nu als Kunjak dör de Welt!
Un all de annern, de mit weern
freun sick, als se no Huus wor föhrn.
Dat se bold setten den Foot upn Strand
dat weer de Fohrt no Helgoland.
Als wi seebenuntwintig harrn das Fest
würr Arnold Kastens mol de Best
to kömt all lang em jedenfalls
als aule Jäger ut Kurpfalz,
Un poor Weken drup föhr he no Heid
Heini Arbs un Albert bi sick beid
de dree schöten wunnerbor den Dag
un fiern dör de ganze Nach.
Harich Nienstedt broch dat scheune Leed,
wat auk woll jeder Leester weet:
dat Leed von de Leesterheidschen Fuhrn
wo sick de Deerns lot gern wat luern.
Son Leed weer schreeben jem inne Seeln
un wo fokn mossen de „Vöss“ woill speeln
doch als us dree no Huus hen wolln
würrn se no von „Busch Lies“ upholn.
De Lies, als Weertsfrau woll bekannt
weer stets spendobel un kulant
de broch un Buddel vull glieks mit
weil se jüst hüt Geburtsdag het.
Doch dormit weer dat nich genog,
de Musik flink un Ständchen broch.
Un als se Lies harrn hochlebn loten
würr de Geburtsdag nun begoten.
Us Arnold un de beiden annern
füng'n langsom an no Huus to wannern
Groosiemers dick aul Eekenbaum
scholl Schadden jem gebn, mol uttorauhn.
Doch unnern Baum stünn jüst un Plooch
bums harrn de dree noch Kraft genog,
twee spann'n sick vor, wie son poor Peer
de drütte hüll, wien Buer, den Steert.
Als non half Stünn dat Land weer trech
möken sick de dree flink op den Weg
un tögen singend öbert Feld
Oh jeh, wie weer doch schön de Welt!
Neegenuntwintig konn'n wi dat nich segn
denn alle Blöer hüngen drög an'n Telgen
ach Weeken harrt all nich mehr reg'nt
wer harr blos Petrus so vorgrämt?
Det Morgens, as us Fest begünn
röpn wi de Füerwehr her vorn Stünn.
De köm denn mit ehr neen Spritzen
dormit de Strootn ool all blitzen.
Jüst weern se trech, man hört an't Bimmeln
bedeck op eenmol sick de Himmel
löt geeten, war herunnerwoll
süh, so erfüll Petrus sein Soll.
Dree Dag het regnt inne Rad
un weil Alb. Schierenbeck dröp int Swat,
würrn nat wi buten un ouk binnen
Auk dorup werd je jau besinnen.
Denkt trög auk an us Jubelfier
wi harrn woll selten so veel Lüer
Frirk Biskopp seet dree Doog to Peerd
harr sick den Steert mit Smolt insmeert.
Un als't vorbi weer mit dat Fiern
reer Frirk no Huus, röp all von wiern:
Junge, holt de Heevloarn her
domit ek endlich kom von Peer.
Us Alfred Brill (Hartjen) auk mol henhüll
wat schienbor auk sein Frau gefüll.
Doch aflöst würr he nächstet Johr
dör Heini Siemer ut'n Sloar.
Otto Renneke köm, Friedrichs von Weyh
just de is us besonners treu
Fritz Gellermann, Biskop von Hörn
de scholl de Reg to Enne föhrn.
Do weert vorbi, weil dor weer Krieg
un weil us bleew vorsegt de Sieg
vorswünn de Scheetstand – als stünn still -
bit no veer Johr wor köm us Will (Wilh. Bischoff)
Wehmut un Troor well us befalln
wenn wi gedenkt de Bröer alln
de buten blebn sind in'n fremden Land
dauthungert or falln dör Feindeshand.
Wi denkt an jau un willt vorspreken
dat wi jau niemols werd vorgeten
Ick weet, wenn ji no bi us weern
würrn ji von Harten mit us fiern.
Wi weet, wie swor de Tieden weern
no dissen Krieg, den wi volörn
alls weer voborn – de Feind weer ´bang -
wenn wi blos in de Taschen lang'n.
Wolang möt wi son Lüer woll söken
de ut de Not un Tugend möken
Ji kennt Georg Hohnhorst von Erkshoff
de nie un Katt in'n Sack sick koff.
De Georg is un Düsenschelm
dat bruk ek jau nich to vortelln
doch dittmohl güng't um Schützenehr
de bi em hoch anschreben weer.
Een Obend, bi schön Mondenschien
kummt Georg sein Neffe bi em rin
un meent: Unkel Georg, warst du all ault
dat du den Hoos nich süst in'n Kaul?
Wohrhaftig, Minsch, un dicken Hoos!
Wat harr ek woll doran mien Spooß
wenn se mi loten harrn dat Gewehr
ooh, Fredy, giv de Forkn mol her.
De Holschen ut, up alle veern,
wellt Georg tomindest doch probeern
robbt lies de Fohr sik ganz entlang
wat glänzt de Forkn so blitzeblank!
He kummt eran, uo een, twee Schritt
un plötzlich mit de Forkn stött
he den armen Hoos mitn inne Bost
un seufst; Schoar, dat du starben most.
Un von Erkshoff köm auk de König
up't erste Fest von neegenuneertig
Hei Stohmann weert, de Silberprinz
doch wor weern woll he't nich so ins.
Denn wenn un Kayser (Emil Kayser) König ward
wogt nüms to zieln so rech in't Swart
bit up den jungen Heini Lütsch
de säht den Kayser up good Dütsch.
De Königskerrn bleev anne Beek
un dorup frei Hei Pundsack sick
doch weer mit een he nich tofreer
hüll de Verbandskerrn auk no her.
Eenmolig weert, dat möe togeben
eenmolig in son Schützenleben
Un selten schön weer auk de Dag
wo wi ton Umzug hülln di af.
Ick weet, di würr dat Hart rech swoar
als Emil kreeg de Kerrn wor.
Doch weert un Schützenfest wie jümmer
un dorvon geiht de Welt nich ünner.
Wi möt tohaup holln jeder Tid,
möt loten den Eegennutz bisid
wi möt all fast tosomen stohn
denn kann Dütschland nich unnergohn.
Bilder vom Schützenfest 1957 mit dem Schützenkönig 10956/57
Der Verein tritt dem Deutschen Schützenbund und gleichzeitig dem Bezirksschützenverband Grafschaft Hoya e.V. bei. Eine Schülerabteilung wird gegründet. Damit wird der Schießbetrieb weiter ausgeweitet und eine erneute Erweiterung der Schießanlage ist unumgänglich.
Die alte Vereinsfahne von 1924 hat ihren Dienst getan und wird durch eine neue ersetzt. Am 1. Juni wird sie - verbunden mit der Ehrung langjähriger Mitglieder - in Anwesenheit des Bezirkspräsidenten Wilhelm Lülker eingeweiht. Die neue Fahne trägt die gleichen Symbole wie ihre Vorgängerin, nur mit dem Unterschied, dass sie auf der einen Seite in Samt und auf der anderen Seite in Seide ausgefertigt worden ist,
Ein neues Zeitalter bricht an: im April werden die ersten 4 Beitrittserklärungen von Damen unterschrieben. Trotz dieser Öffnung finden die Vereinsmeisterschaften aber noch außerhalb der Wertung statt.
Auf der Hauptversammlung am 27. Januar wird beschlossen, dass es ab diesem Jahr auch eine Damenkönigin geben soll. Der Verein hat in diesem 75. Jubiläumsjahr 251 Mitglieder. Das Schützenfest in diesem Jahr wird wegen des Jubiäums groß gefeiert: mit 9 Kreisverbandsvereinen, weiteren 5 befreundeten Vereinen aus Stuhr und Weyhe und der Leester Feuerwehr. Ein besonderes Highlight ist der schwedische Musikzug "Ludvika Musikkar".
In diesem Jahr nimmt auch die Partnergemeinde aus dem französischen Coulaines am traditionellen Ortsvereinsschießen teil.
Zu dem Ortsvereinsschießen wird nun auch noch ein Firmenpokalschießen eingerichtet. Erstmals wird ein Seniorennachmittag veranstaltet, bei dem sich Mitglieder ab einem Alter von 60 Jahren und die Partner verstorbener Mitglieder zu einem geselligen Beisammensein treffen. Heinrich Lütjen verfasst eine Chronik in Versform auf Plattdeutsch.
Chronik von Heinrich Lütjen
Us Heini-Dokter, he schall leben
dorför, wat he „Germania“ hett geben.
Doch eenen willt wi nich vogeten
he kummt nich alltoveel to'n Scheeten
blots is he veel up usen Stand
un hett das Stühr faß inne Hand.
Ji weet jo weoll, wen ick hier meen
mit Liev un Seel för den Voeen
Hein Hünkmeyer is dat ut de Hoern
he schall „Germania“ no lang föhrn.
Un upföhrn möt ick no twee Schützen
de tellt to use besten Stützen
Mit jem ähr Hülpe, dat is wohr
füll us de Neebeginn nich swor.
Hein Pundsack un Wilhelm Biskop – beid -
wi harrn doran sau rech us Freid.
Keen Minsch weer uter jem sau keck,
blauts se, se tög'n den Korrn ut'n Dreck.
Un weil ick jüs bi Hein Pundsack bün
kummt mi saun Döntjes no in'n Sinn
Als Scheetwart stünn he sien'n Mann
sau in'n Voeen, wie in'n Voband.
Hein Möhlenbrock weer dor de Boß
mit em harr Hein sau rech sien Spoß.
Hein Möhlenbrock köm von Brink'n her,
mit Fohrrad, wie't sick do sau hör.
An'n Plummenbaum stellt he sien Rad.
Bevör he ringüng drück em no wat.
De Hein stellt sick an'n Weidepohl
un strullt ganz sachte dor andohl.
Blots dat harr he nich beter weeten,
he dach bestimmt nich mehr an't Scheeten.
He sprüng als'n Kackelack umher,
konn he dat weeten, dat dor Straum an'n weer.
Veerunfoftig köm Georg Biskop ran.
Als Bismarck kenn em jedermann.
Als König köm he hauch to Ehr'n
un moss sick denn auk düchtig wehr'n.
Wi hüll'n em af, dat nächste Johr,
no Lankenau güng't, dat weer ne Tour.
Georg Kirchhoff köm als nee'e König,
doch harrn up'n Stand wi von em wenig.
Weil he jümmer in Hannober weer-
Doch bi de Afholung güng't ganz hauch her
Aul Alfred (Kirchhoff) seet no stolt to Peer.
Wilhelm Biskop segg; “Ick kann nich mehr.“
No Hoern mossen wi denn ins hen,
dor harrn wi een groden Schützenfan
Janny Wohlers dröp sau schön in't Swarte
dat Scheeten liggt em ganz an't Harte.
In seebenunfoftig köm Jan Tietjen
he seet dor jümmer in sein Hüschen
un weer an't Knobeln un an't Reken
wie't mokt würr, harr he sick all lang utkeken.
Un nu köm worr de Möhlenkamp
dor kreegen wi eers richtig Damp
von Wilhelm von Preussen (Wilhelm Bischoff), he schall leben
he hett „Germania“ ganz veel geben.
Herbert Kleinschmidt woll nich trüggestohn
un weil se all sau schön tosomenwohn
harrn wi de beiden nächsten Johr
twee gode Schützen, dat is wohr.
Willy Langenbein un Friedo Hildebrand
se sind as Schützen us god bekannt.
Denn köm een von de Seniorn
den wi als Majestädt erkorn
Ji weet woll no, Jan Engelsmann (Joh. Engelke)
em stünn de Kärrn auk god an.
In dreeunsesstig weer dat Johr,
do würr de König us Scheetmejor.
Willi Köhler ut'n Köhlerbrook,
he weer ujs all'n veel to klook.
Un wenn dat um dat Scheeten güng,
hülln em keene tein Peer torück.
Un siene Marianne moss denn foken
beide Augen ganz dich tomoken.
Willi Brüning harrn wi denn als König.
He schöt jo jümmer nich ganz wenig.
Hein Siemer köm denn von de Beek
dor füng he manchen dicken Heek
Blots siene Kärrn op siene Bost
hett em woll mehr als een Koh kost.
Emil Kastens dröp't dat nächste Johr
un mök dat endlich auk mol wohr.
Em stünd auk to, in alln Ehr'n
un schön weert, als wi bi Hillmann fiern,
No „Sibirien“ mossen wi drup dat Johr
dat würr us all up'n Scheetstand klor
Un weil't voher auk een Meister weer
Köm Lothar Irmer achterher.
Jan Reiners harr dat endlich schafft
wat he all lang'n sick harr utdacht
No all Medaillen, Orden, Siegen
de Königskärrn no Angels to kriegen.
Twüschendör möt ek nu noch votelln
ober een von use Junggeselln
De Rolf (Harries) weer no een jungen Mann
doch hett he wiest, wat he allns kann.
He weer no de Schützenversammlung ween
un harr to deef in't Glas rinsehn
Dor spört he grode Kraft in sick
reet rut de Schilder Stück för Stück
de an'n Möhlenkamp stünn'n – mit een'n Ruck -
un broch jem hen no Pundsacks Eck.
Als he nu siene Arbeid dohn
well he denn jo auk slopen gohn
He güng in Pundsacks Dör herin
de open weer – un sleek sick rin
Denn smeet he Kurt rut ut'n Bett
de steiht mit'n Satz denn auk up'n Flett.
Wildess de nu no ganz vobast
den goden Rolf een Zigarr vopasst
slut de de Dör von binnen to
un leggt sick hen to'r goden roh.
De Kurt möt inne Köken slopen
denn Rolf de lett sick nich mehr ropen.
An'n annern Morgen kloppt Anno-Mudder
den Rolf ut'n Bett mit een Gewidder.
De wookt auk up, kikt ut de Dör
un seggt blots: „Wat wullt Du denn hier?“
Als Anno-Mudder em ers mol richtig
den Kopp hett wuschen, dat weer wichtig,
do markt de Rolf wie't um em stund
un sleek no Huus als'n Pudelhund.
Denn kömen no twee von de Seniorn
Ick segg, möt jau een beeten för de Auln wohrn
Mit'n Umtog haarn wiew't allerbest
Jan Schnokenbarch nämlich weer do de best.
Auk Fritz Gieseke nich to fogeten
de wünn no nix von't Glück bi't Eeten
Jo, Klemners Fritz, de hett't us lehrt
drum hebbt wi em auk düchtig ehrt.
Albert Schierenbeck würr eenunsebntig
us Majestät un dat is richtig.
Dat Scheeten is sien Steckenpeerd
un de Kärrn harr he all lang begehrt.
Klaus Hüneke weer als nächster dran
he steiht in'n Leben auk sienen Mann
Bi de Afholung, geef Petrus Sommerwär
un hauch güng't her
in Budelmann sein nee'en Smär.
Schorse Bothe würr denn Majestät
mit Wumtata un Täterät.
Wi möt nu hen no'n „Spitzenkiel“
wo Köm un Beer gifft sau veel.
De nee'e König steiht in't Huus
wer ward woll weern, de Froge is
wi weet jo all, wer König ward.
Blots de de richtig dropt in't Swart.
Wer is dat woll? Wer ward dat weern?
De smückt ward mit us Königskärrn?
Hein Hünkmeyer mök dat denn ganz slau
wi kennt em jo all ganz genau.
Toers köm'n mo de „Anwärter“ ran,
toless kummt denn de richtige Mann
Manfred Krüger, weer't von de Böttjeree
Ick glöw, em güng't an't Portmenee
Bi de Afholung smeck ober Köm un Beer
denn Petrus geef us Schützenwärr.
De Footkranken – mot jau dat anhörn -
löten sick mit de Ambulanz no'n Platz henföhrn.
Un denn mök Udo Hollwedel dat wohr
he würr König för dat nächste Johr
Wi weet dat jo, he kann goot scheeten
blauss siene Waltraud woll't woll nich rech weeten
An dissen Dag konn'n wi us freihn
wi konn'n use nee'e Fohn einweihn.
De Vörstänn wolln all lang nich mehr
doför mossen nee'e Lüer her
de nee'e Majestät, wie't dat sau well
würr de nee'e Hauptmann up de Stell.
Usen Erwin Irmer un sie'n Vörstand
wünscht wi alltied een gode Hand
Blots alls wi em denn afholn döhn
mit Wumtata un veel Gedöhn
do harr hee nich god foert de Katt
wi würrn von binnen un buten natt.
Dat Johr dorvör, us weert all klor
dat veel Besök wi harrn dit Johr
den König hefft wi dorum kürt
von ganz dich bi, wi sick dat hört.
Albert Rendigs jun. von'n Korten Weg
em stünn de Königskärrn nich slech
Dat fallt em auk woll nich sau swor
denn wi hefft jüs Jubiläumsjohr.
Nu köm neegnteinachunseemzig ran
do weern all dor, Mann för Mann
Veertein Voeene hefft mi us fiert
un mit us use Majestäten ehrt.
Een Speelmannszug köm ganz von Sweden
Votreter von Gemeen un Kreis hülln schöne Reden
Un jüs in'n Jubiläumsjohr
mök Wilfried Hollwedel allns klor.
He smeet sick ers in Pausitur
dorto harr he jo de Statur
Un weil de Vörstand jüs weer dran
köm Günter Brose achteran.
He kann god schrieben un auk reken
brukt sick vör nüms nich to vosteken
dat Schrieben mokt he god un gern
deiht gern auk mol een beeten fiern.
Dat Johr dorup, je weet no god
köm een dorher ohn Jack un Hoot
he weer all lang'n nich mehr dorbi
blots scheeten kann he, frog nich wie!
Wolfgang Oppelt dröp genau de Tein
dor konn de Konkurrenz sick freihn
Als wi em afhülln, weer dat nich slech
in'n Kinnergorn weer't us jüos rech.
Jo, eenunachzig dröp dat een'n
de hört jo woll no to de Nee'en
Günter Hinkel weer dat von nebenan
he hett bewiest, dat he wat kann.
Un nu möt ick no gau berichten
een beeten von Voeensgeschichten.
De Domenriege besteiht nu een poor Johr
Eene Königin moss her, dat ist doch klor.
No Hedi Apmann, Jutta Petersen dröp't Uschi Horn
denn ditmol harr se de Neese vorn
wi sünd dorober jo ganz frauh
dorum segg ick „mokt wieter sau!“
Een korten Trögblick willt wi hauln
un denken no mol an us Auln
de us dat Erbe obergeben
wat wi vowalten dot, to'n wietergeben.
Dat Wirtschaftswunner is to Enn'n
blots hopt wi jümmer up een Wenn'n
In veerunseemzig weer Gebietsreform
un dree Johr löter köm de Kreisreform.
Wi mutt aftöben, wat us nu bleiht
ob nu de Soot upgeiht, de wi heffrt seiht
Wi möt jümmer fass tosomenhauln
blots sau bliff us „Germania“ erhouln.
Weyhe, 7.4.1982 Heinrich Lütjen
Es wird der Vorschlag eingebracht, nicht nur eine Damenkönigin, sondern auch einen Alterskönig auszuschießen und so setzt sich das Königshaus jetzt aus dem Schützenkönig, seinem Adjudanten, der Damenkönigin, dem Jugendkönig und dem Alterskönig zusammen.
obere Reihe v.l.n.r.: Ursel Henke, Ute Jordan, Gunda Budelmann, Sigrid Hanuth, Martina Thierfelder, Marina Krüger, Ulrike Hinkel, Gunda Zornow, Michaela Höptner
mittlere Reihe v.l.n.r.: Reinhard Scharringhausen, Helga Moritz, Hella Dunkhase, Renate Höptner, Adelgunde Block-Ahrens, Hanna Pendias, Gela Drescher, Claudia Meyer, Hedi Apmann, Edith Rack, Christel Blase, Günter Brose
untere Reihe v.l.n.r.: Ursel Meyer, Gisela Schweers, Annegret Knief, Elisabeth Schönberger, Annegret Michalowski, Werner Hinners, Britta Lampe, Hanna Brose, Monika Koch, Else Mohrmann
Kreiszeitung
Die Schützenkönige
Die Damenköniginnen
Die Alterskönige
Kinder- und Jugendkönige
1953 - 1954
1954 - 1955 Heiner Troue
1955 - 1956
1956 - 1957
1957 - 1958 Heiner Schwarz
1958 - 1959
1959 - 1960 Heiner Kattau
1960 - 1961 H. pietsch
1961 - 1962 W. Köhler
1962 - 1963 Heiko Siemer
1963 - 1964 Heiko Siemer
1964 - 1965 H.J. Daneke
1965 - 1966 Volker Knief
1966 - 1967 Werner v. Weyhe
1967 - 1968 H.-H. Schierenbeck
1968 - 1969 J. Kreienhoop
1969 - 1970 Alf. Schierenbeck
1970 - 1971 Rolf Ehlers
1971 - 1972 K. Wessels
1972 - 1973 Frank Böhnisch
1973 - 1974 Hartmut Panten
1974 - 1975 Jürgen Wohlers
1975 - 1976 Uwe Neumann
1976 - 1977 Ralf Hüneke
1977 - 1978 Anke Heitmann
1978 - 1979 Peter Brose
1979 - 1980
1980 - 1981 Arndt Ameßa
1981 - 1982 Anja Michalowski
1982 - 1983 Björn Meyer
1983 - 1984 René Schultze
1984 - 1985 Kali Schnakenberg
1985 - 1986 Anja Michalowski
1986 - 1987 Diana Böttcher
1987 - 1988 Björn Hansow
1988 - 1989 Claudia Meyer
1989 - 1990 Daniela Busch
1990 - 1991 Torsten Krüger
1991 - 1992 Niels Wienberg
1992 - 1993 Norbert Henke
1993 - 1994 Olaf Rüscher
1994 - 1995 Florian Michalik
1995 - 1996 Bastian Rabe
1996 - 1997 Chr. Schnakenberg
1997 - 1998 Hannes Knappe
1998 - 1999 Katharina Krämer
1999 - 2000 Hannes Knappe
2000 - 2001 Julian Fricke
2001 - 2002 Björn Begander
2002 - 2003 Michael Machno
2003 - 2004 Irinia Lampe
2004 - 2005 Julia Schwalda
2005 - 2006 Jannik Vasterling
2006 - 2007 Julia Schwalda
2007 - 2008 Julia Schwalda
2008 - 2009 Sebastian Mühlberg
2009 - 2010 Marcel Marquardt
2010 - 2011 Marcel Marquardt
2011 - 2012 Fynn Jaap
2012 - 2013 Jan Jaap
2013 - 2014 Jan-Niklas Apmann
2014 - 2015 Fynn Jaap
2015 - 2016 Daniel Brunke
2016 - 2017 Robin Nicolaus
2017 - 2018 Robin Nicolaus
2018 - 2019 Jennifer Krieten
2019 - 2020 Marius Bode