Heinz Tödtmann
Der Schützenverein Melchiorshausen wird gegründet am 1. Januar 1900, und zwar als Schützenverein Leeste. Später wird er die Ortsbezeichnung Leeste-Melchiorshausen führen, am Ende beschränkt man sich auf den Ortsteil Melchiorshausen.
Wenn man der Überlieferung glauben darf, kommt der Vorsteher der Gemeinde Leeste, Johann Harms, bei seinen wöchentlichen Besuchen im Syker Landratsamt zu der Überzeugung, dass Leeste auf dem Schützensektor mit der Kreisstadt gleichziehen muss- Dieses Vorhaben nimmt festere Formen an, als 1899 der Vorsteher mit dem Vollmeier Dietrich Struthoff während einer Fahrt von Syke nach Leeste im Gasthaus "Zum Waldkater" in Melchiorshausen Station macht.
o Könige
Die Gründung findet dann am 1. Januar 1900, abends um 21 Uhr, "bei einer gemütlichen Unterhaltung beim Bier und Skatspiel", statt. So wird es in einem alten Protokolllbuch beschrieben. Auf Anregung von Vorsteher Harms und Struthoff wird am gleichen Abend in der Gaststube von Heinrich Schmidt in Leeste der Schützenverein Leeste gegründet. Die Gründungsmitglieder sind:
Schon bald kommen weitere Mitglieder hinzu. Bereits am 14. Januar 1900 bei Gastwirt Dietrich Drücker in Leeste sind es nicht weniger als 21 neue Mitglieder. Dietrich Struthoff wird zum Hauptmann gewählt, D. Dierks zum Leutnant. A. Dunkhase wird zum "Secretair" ernannt. Dem Vorstand wird aufgetragen, sich um ein geeignetes Areal für einen Schützenplatz zu kümmern. Die Wahl fällt schließlich einstimmig auf die Melchiorshauser Fuhren. Sofort beginnt man mit den notwendigen Einebnungs- und Präparationsarbeiten. Damit aber nicht genug: In den ersten Jahren nach der Gründung verfolgt man die Idee, dort eine eigene Schützenhalle zu bauen.
Rechtzeitig zum Schützenfest am 12. August wird die Schützenhalle fertiggestellt. Die Finanzierung der hölzernen Halle, die insgesamt 7.000 Mark gekostet hat, ist über die Ausgabe von Aktien erfolgt. Zum Einweihungsfest werden die Schützenvereine "Freischütz" Malsch, Fahrenhorst, Pestinghausen, Nordwohlde, Stühren, Syke, Bassum, Henstedt, Heiligenfelde-Wachendorf, Delmenhorst und "Germania" Leeste eingeladen. Die Halle ist künftig Mittelpunkt des Vereinslebens.
Im März wird für 750 Mark der Bau einer Schießhalle in Auftrag gegeben.
Wie überall kommt durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges das Vereinsleben fast zum Erliegen. Aber bereits am 29. September wird wieder eine Generalversammlung abgehalten. .
Die Inflation hat auch vor dem Schützenverein nicht halt gemacht. Die Summe der Einnahmen beträgt 18 Billionen, 750 Milliarden und einige hundert Millionen Mark. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Pacht noch bezahlt werden kann.
Rechtzeitig zum 25jährigen Jubiläum wird eine Veranda für die Halle fertiggestellt.
Schwerer Schlag für den Verein: In der Nacht vom 28. zum 29. August brennt die Schützenhalle völlig nieder. Die Umstände deuten auf Brandstiftung hin.
Der Verein erhält eine Vereinsfahne.
Der Verein beschließt - solange der Krieg andauert - keine Festlichkeiten abzuhalten.
Die Mitgliedszahlen sind nach Beendigung des 2. Weltkrieges weiter auf insgesamt 101 Mitglieder gestiegen. Um wieder eine Möglichkeit zu haben, den Schießsport auszuüben, wird lt. Satzung festgeschrieben, dass mit Armbrüsten geschossen werden soll (diese Änderung wird aber schon 2 Jahre später wieder zurückgenommen). Am Pfingstfest wird zusammen mit den Abordnungen dr Nachbarvereine das 50Jährige Jubiläum gefeiert.
Da durch Kriegsfolgen die alte Schießanlage verloren ist, geht man daran, für einen Ersatz zu sorgen.
Die Anstrengungen zum Bau einer neuen Schießanlage haben sich gelohnt. Rechtzeitig zum Verbandsschützenfest kann der neue Stand eingeweiht werden. Die finanzielle Belastung der Vereinskasse ist allerdings erheblich. Erstmalig kommt die Idee auf, eine Jugendgruppe ins Leben zu rufen, um 14- bis 18jährigen Jugendlichen an den Schießsport heranzuführen. Dieses Angebot wird gern angenommen.
In der Jahreshauptversammlung im Januar wird vorgeschlagen, nun auch eine Damengruppe ins Leben zu rufen,
Die Einrichtung einer Damengruppe wird beschlossen, elf Damen werden aufgenommen.
Der Verein tritt nach langen Diskussionen dem Deutschen Schützenbund bei.
Das 75jährige Bestehen des Vereins wird mit den Nachbarvereinen ausgiebig gefeiert.
Anlässlich des Schützenfestes wird eine neue Vereinsfahne durch den Präsidenten des Schützenkreises Niedersachsen Weyhe e.V. Helmut Wetjen eingeweiht. Die alte Fahne erhält einen Ehrenplatz im Vereinslokal.
Die Könige
1900 - 1901 Alb. Dunkhase
1901 - 1902 D. Hüneke
1902 - 1903 Joh. Mernke
1903 - 1904 D. Drücker
1904 - 1905 Fr. Löhe
1905 - 1906 Fr. Löhe
1906 - 1907 J.H. Eickhorst
1907 - 1908 Jakob Langenbein
1908 - 1909 Georg Eggers
1909 - 1910 Carl Speer
1910 - 1911 Fr. Kuhlmann
1911 - 1912 Fr. Meyer
1912 - 1913 H. Böttcher
1913 - 1914 J.H. Eickhorst
1914 - 1915 L. Schiefer
1915 - 1918 L. Schiefer, gefallen
1918 - 1919 Fr. Meyer
1919 - 1920 R. Voßmeyer
1920 - 1921 Jakob Langenbein
1921 - 1922 H. Hildebrand sen.
1922 - 1923 W. Hohnhorst
1923 - 1924 Fr. Sander
1924 - 1925 Fr. Eickhorst
1925 - 1926 Herm. Schröder
1926 - 1927 Fr. Eickhorst, Kirchweyhe
1927 - 1928 R. Voßmeyer
1928 - 1929 Lüer Hüsing
1929 - 1930 Georg Eggers
1930 - 1931 Hermann Siemer
1931 - 1932 Alb. Griffel
1932 - 1933 Heinrich Troue
1933 - 1934 D. Engelke
1934 - 1935 Cord Bischoff
1935 - 1936 Chr. Nienstedt
1936 - 1937 Hermann Hartje
1937 - 1938 Th. Bischoff
1938 - 1939 J.W.Eggeers
1939 - 1948 W. Sudmann, gefallen
1948 - 1949 Heinrich Hildebrand
1949 - 1950 Alb. Nienaber
1950 - 1951 A. Eggers-Drücker
1951 - 1952 Fr. Sander
1952 - 1953 Heinz Hildebrand
1953 - 1954 Joh. Wehrenberg
1954 - 1955 Fr. Weiß
1955 - 1956 Joh. Drewes
1956 - 1957 Georg Drewes
1957 - 1958 Joh. Finke
1958 - 1959 Heinr. Meyer
1959 - 1960 Hermann Bischoff
1961 - 1961 Joh. Lange
1961 - 1962 Herb. Schröder
1962 - 1963 Fr. Kruse
1963 - 1964 Carl Schmidt
1964 - 1965 Joh. Finke
1965 - 1966 Hermann Weiß
1966 - 1967 Ewald Weseloh
1967 - 1968 Heinrich Meynen
1968 - 1969 Erich Röpke
1969 - 1970 Georg Eggers
1970 - 1971 Cord Peters
1971 - 1972 Reinh. Schierenbeck
1972 - 1973 Hermann Weiß
1973 - 1974 Horst Leisewitz
1974 - 1975 Heinr. Kastendiek
1975 - 1976 Bernh. Pachnicke
1976 - 1977 Manfr. Lehmkuhl
1977 - 1978 Johann Eggers
1978 - 1979 Heinrich Uhlenwinkel
1979 - 1980 Heinr. Sprickerhoff
1980 - 1981 Günter Busch
1981 - 1982 Georg Krieten
1982 - 1983 Lothar Coors
1983 - 1984 Albert Lange
1984 - 1985 Jürgen Löscher
1985 - 1986 Heinz Busch
1986 - 1987 Heino Bruns
1987 - 1988 Herbert Lehmkuhl
1988 - 1989 Georg Krieten
1989 - 1990 Günter Flügel
1990 - 1991 H.-H. Hollwedel
1991 - 1992 Helmut Drewes
1992 - 1993 Günter Busch
1993 - 1994 Reinh. Haase
1994 - 1995 Horst Meyer
1995 - 1996 Günter Flügel
1996 - 1997 Werner Bruns
1997 - 1998 Hermann Weiß
1998 - 1999 H.G.Becker
1999 - 2000 Wilh. Wehrenberg
Die Königinnen
1965 - 1966 Margret Lindhoff
1966 - 1967 Annemeta Lehmkuhl
1967 - 1968 Monika Kruse
1968 - 1969 Regina Schierenbeck
1969 - 1970 Ilse Schmidt
1970 - 1971 Helma Sprickerhoff
1971 - 1972 Regina Schierenbeck
1972 - 1973 Anni Morgen
1973 - 1974 Elfriede Flügel
1974 - 1975 Anni Morgen
1975 - 1976 Gerda Wetjen
1976 - 1977 Dorothee Uhlenwinkel
1977 - 1978 Heide Siemer
1978 - 1979 Ursula Uhlenwinkel
1979 - 1980 Anni Morgen
1980 - 1981 Monika Uhlenwinkel
1981 - 1982 Erika Röpke
1982 - 1983 Erika Huismann
1983 - 1984 Monika Kruse
1984 - 1985 Gabriele Eggers
1985 - 1986 Elke Windels
1986 - 1987 Christa Eggers
1987 - 1988 Irmgard Lehmkuhl
1988 - 1989 Helga Busch
1989 - 1990 Lisa Steininger
1990 - 1991 Regina Finke
1991 - 1992 Elfriede Suhling
1992 - 1993 Gunda Krüger
1993 - 1994 Helga Busch
1994 - 1995 Ilse Troue
1995 - 1996 Heide Siemer
1996 - 1997 Karin Krieten
1997 - 1998 Heike Hollwedel
1998 - 1999 Lotte Bischoff
1999 - 2000 Britta Weiß