Heinz Tödtmann
Vorwort von Erich Rendigs
1980, anlässlich des 50jährigen Bestehens
Spuren in die Vergangenheit
Als im Jahre 1960 die damaligen beiden Gemeinden Kirch- und Sudweyhe ihre 1100-Jahrfeier begingen, wird den Teilnehmern kaum bewußt gewesen sein, wie rasch die nächsten 2 Jahrzehnte dahingehen würden. 20 Jahre - eine lange Zeit! Ein fünftel Jahrhundert! So wollte uns scheinen. - Nun, die Jahre fuhren dahin. Als flogen sie davon und »segneten« uns in ihrem Fluge mit vorher kaum vorstelibaren Wandlungen. Sie gaben rasch, sie gaben doppelt. Ob wir indes alles zu bewältigen vermochten, danach fragte die Entwicklung nicht. Aber verharren wir noch eine Weile bei jener Jubiläumsfeier, die uns ins Jahr 860 n. Chr. zurückführt, und laßt uns aufhorchen. wenn die älteste noch vorhandene Urkunde zu uns spricht. Aus ihr vernehmen wir, daß ein krankes Mädchen im Jahre 860 n. Chr. aus »Wege villa publico«, also aus ››Wege« (später Weyge oder auch Weigeri), einem bekannten Ort, im Bremer Dom Heilung von seinem Leiden suchte.
Dieses Dokument gibt uns lediglich Auskunft darüber, daß beide Siedlungen, die zeitweise u.a. die Bezeichnung Z(S)utweyge bzw. Kerkweyge führten, bereits 1100 Jahre bestanden - nicht aber, wie alt sie an sich sind. In Wirklichkeit haben sie ein viel, viel höheres Alter. Den Beweis dafür liefern uns die vielen, 2. T. hochbedeutenden vorgeschichtlichen Funde. Diese beginnen stets dann zu ››sprechen«, sobald die schriftlichen Aufzeichnungen versiegen. Dann tritt an ihre Stelle der Boden, die Heimstatt all unserer Daseinsformen, und gibt Aufschluß über das ungefähre Alter unseres engeren Siedlungsraumes. Da sei z.B. auf die im Jahre 1955 bei Ausschachtungsarbeiten am Westrande des Ellernbruches gefundenen römischen Schalen, Terrinen und Kannen hingewiesen, die in der internationalen Fachwelt einen hohen Stellenwert einnehmen und eindeutig zu erkennen geben, daß bereits im 3. Jahrh. n. Chr. in unserem heimatlichen Raum größere und kleinere Siedlungen vorhanden waren.
Schauen wir uns sodann in den Jeebeler Fuhren um. Dort können wir - wenn auch etwas versteckt - restliche 3 Hügelgräber entdecken. Es sind Ruhestätten unserer Vorfahren, die hier schon einige Jahrhunderte vor Chr. Geb. in festen Siedlungen lebten. Und eine wahre Fundgrube für Beweise zur Klärung unserer vorgeschichtlichen Vergangenheit sind die beiden Kiesgruben an der Weser in der Nähe von Dreye und Arsten. Hier wurden in den vergangenen Jahren nicht nur Fossilien von längst ausgestorbenen eiszeitlichen Großtieren, wie Mammut, Elch, Riesenhirsch etc. gefunden, die ein Alter von 10000 bis 60000 Jahren aufzuweisen haben, sondern auch Steinwerkzeuge und Gebrauchsgegenstände, dazu menschliche Skeletteile, insbesondere Schädelkalotten, die von Menschen aus der Jungsteinzeit stammen - also etwa 3000 bis 5000 Jahre alt sind. - Alles in allem: Unser Siedlungsraum ist auf uraltem Kulturboden gewachsen.
Bevor wir nun versuchen, die Vergangenheit des Sudweyher Schiitzenwesens näher ins Blickfeld zu rücken, sollten wir aus Gründen des besseren Verständnisses noch einige wenige Aussagen machen über die Herkunft des Ortsnamens Sudweyhe in Verbindung mit dem Namen Kirchweyhe. ~ Wie bereits erwähnt, führten in den ersten Jahrhunderten sowohl die diesseits als auch die jenseits der Hache liegenden Siedlungen den gemeinsamen Namen Weyge. Weye, Weigeri u.ä. Der genaue Zeitpunkt der Trennung ist unbekannt. Die älteste Urkunde, die hierüber Auskunft zu geben vermag. besagt lediglich, daß die beiden Orte schon im Jahre 1300 n. Chr. selbständig gewesen sind. Es ist aber durchaus möglich, daß die Trennung bereits zwischen 1200 und 1250 n. Chr. erfolgt ist; denn um diese Zeit - wahrscheinlich gegen 1230 - wurde die Weyher Kirche erstmalig als Backsteinkirche errichtet, wovon der Turm ja noch erhalten ist. Man darf wohl ohne weiteres annehmen. daß mit dem Bau einer festen Kirche auch die Trennung in zwei selbständige Verwaltungsbereiche - in Z(S)utweyge und Kerkweyge o.ä. - vollzogen worden ist. Über 700 Jahre haben diese beiden Gemeinden gutnachbarlich nebeneinander gelebt; davon etwa 600 Jahre lang bei gleichbleibender Größenordnung, bis der Bau der Eisenbahn durch das Gebiet der Gemeinde Kirchweyhe vor gut 100 Jahren deren Entwicklungstempo auffallend beschleunigte.
Wie die Aufhellung der Sudweyher Vorgeschichte die Anwendung verschiedener Hilfsmittel erforderlich macht, so ähnlich verhält es sich bei dem Bemühen, Licht in den Beginn des Sudweyher Schützenwesens zu bringen. Die unmittelbaren Quellen, die über dessen Anfang bzw. über das Vereinsleben in den folgenden 50 Jahren uns exakte Angaben vermitteln, versiegen schon nach 7 Jahrzehnten. Ein mit viel Liebe und lückenlos geführtes Protokollbuch sagt deutlich, daß der Schützenverein im Jahre 1930 gegründet worden ist. Auf diese Tatsache gründet sich das 50jährige Jubiläum. Damit ist aber keineswegs gesagt, daß das Schützenwesen in Sudweyhe erst im Jahre 1930 seinen Anfang genommen hat. 22 Jahre zuvor. es war 1908. da wurde im Ortsteil Ahausen ein Schützenverein gegründet. Nach Eintragungen in der Ahauser Schulchronik zählte dieser Verein zu Beginn des ersten Weltkrieges 50 Mitglieder, von denen die meisten in den benachbarten Dörfern wohnten - vornehmlich in Sudweyhe, Dreye und Riede. sogar in Bollen (jenseits cler Weser) und Thedinghausen. Der dazu erforderliche Schießstand wurde sogleich nach der Gründung erstellt. Er befand sich auf Böschen Grundstück unmittelbar an der Landesstraße. Daß das s. Zt. nur wenige Einwohner zählende Dorf Ahausen mehr als stolz war auf ››seinen« Verein, das ist nur zu verständlich. sah es doch in dem intensiven Wirken seiner Bewohner für den Schützenverein einen Maßstab für die Pflege des Heimatbewußtseins. der Vaterlandsliebe wie auch der Wehrbereitschaft - ganz dem Zeitgeist vor und während des ersten Weltkrieges entsprechend.
Leider waren dem Ahauser Schützenverein nur wenige Lebensjahre beschieden. Lassen wir die Chronik selbst sprechen:
»Als jedoch in Kirchweyhe und Riede je ein Schützenverein gegründet wurde, da schwand das Interesse der dortigen Schützen immer mehr für den hiesigen Verein und die Zahl der Miglieder wurde geringer. Nach dem Kriege war die Mitgliederzahl auf 34 gesunken. Bei Schießübungen gelegentlich der festlichen Veranstaltungen erschienen nicht alle auswärtigen Mitglieder. Die Teilnahme am Schießen wurde immer geringer. da der Einzelschuß manchem zu teuer war. Der Beitrag betrug auch nach dem Kriege nur noch 5,- M, Eintrittsgebühr 6.- M. Eine Erhöhung des Beitrages wagte man nicht, da man befürchtete, daß dann noch mehr Mitglieder ihren Austritt erklären würden. Da aber an dem Schießstande notwendige Ausbesserungen vorgenommen werden mußten und in der Vereinskasse nicht mehr die erforderlichen Barmittel vorhanden waren. so ist in der diesjährigen außerordentlichen Generalversammlung beschlossen worden, einstweilen keine Schießübungen und Festlichkeiten vorzunehmen, sondern zu warten, bis bessere Zeiten kämen. Von der Einziehung des Beitrages will man während der »Schlummerzeit des Vereins« Abstand nehmen. An Landwirt Büsche, auf dessen Grundstück sich der Schießstand befindet, wurden Umzäunung und Bretter für 2.000.- Mark verkauft. Bösche übernimmt dazu die Schulden des Vereins. An Pachtgeld erhielt Bösche jährlich 13O,- Mark. davon zahlte der Vereinswirt Lehmkuhl, der die Grasnutzung auf dem Schießplatze hatte, 65,» Mark.
Eingetragen am 24. November 1922 A.«
Damit war das Ende des Ahauser Schützenvereins besiegelt. Das soll uns aber auf dem Wege nach weiterem vordringen in die Vergangenheit des Sudweyher Schützenwesens nicht entmutigen.
Vor mir liegt eine alte Karte aus dem Jahre 1753. Sie ist zerschlissen, vergilbt und schwer lesbar. Daher wurde sie durchgepaust und für die weitere Verwendung kartengetreu restauriert. Sie ist Bestandteil dieses Beitrages und stellt ein wichtiges Beweismittel dar für die Feststellung, daß auch das Sudweyher Schützenwesen eine sehr weit zurückreichende Vergangenheit aufzuweisen hat.
ln dem hier wiedergegebenen Kartenausschnitt fällt uns sogleich eine fremdländisch klingende Bezeichnung auf: Papagoyenweg. Papagoye ist das italienische Wort für Papagei. Wie dieses Wort sich in dem deutschen Sprachschatz eingebürgert hat, ist unbekannt. Der Papagei wurde im Mittelalter als hölzerner Vogel von einer hohen Stange, dem Papagoyenboom, zunächst mit Pfeil und Bogen, dann mit der Armbrust und später mit dem »Feuerrohr« heruntergeschossen. Diese Art des Schießens stand am Beginn des Schießens überhaupt und war in vielen Flecken, Städten und Dörfern unserer niedersächsischen Heimat Kernpunkt eines regelmäßigen Waffendienstes. Die älteste Nachricht hierüber geht aus einer Urkunde des Jahres 1279 der Stadt Goslar hervor. Aber auch Verden. Harpstedt, Wildeshausen, Bücken und andere Orte besitzen Dokumente, aus de- nen zu entnehmen ist, daß dort bereits im 14. Jahrh. jeweils eine Schützengilde, eine Art Bürgerbewaffnung, bestand. ln Bremen gibt es in der Neustadt eine Straßenbezeichnung ››Papagoyenboom« und erinnert damit an das Vorhandensein eines ehemaligen Schützenplatzes an dieser Stelle.
Am Anfang des 17. Jahrh. geht man dazu über, nicht mehr auf den Papagei, sondern auf die Schützenscheibe zu schießen. wie es gegenwärtig - wenn auch in modernisierter Form - gehandhabt wird, was nicht ausschließt, daß heute noch in diesen oder jenen Orten nach einem Vogel - wie z. B. in Diepholz nach einem Adler – geschossen wird.
Hatte nun jemand Glück, den Papagoyen abzuschießen und damit aus dem Königsschießen als Sieger hervorzugehen, dann waren ihm bestimmte Königsrechte und Geschenke dieser und jener Art sicher - z.B. »halve tunne Bremer ber« oder 1 Rohr oder Bogen, auch eine halbe Eile schwarzes englisches Gewand. Ln vielen Fällen wurde ihm sogar für ein Jahr der Zehnte erlassen u.a. m. Noch heute schmückt in einigen Orten unserer näheren Heimat die sogen. silberne Papagoye als altes Wahrzeichen des Papagoyen~Schießens vor 400 - 500 Jahren die schwere Königskette - wie in Diepholz, Bücken und anderswo.
Schauen wir uns jetzt die Karte von 1753 an und vergleichen sie mit der aus dem Jahre 1975, dann erkennen wir deutlich den Grad der Wandlung unserer dörflichen Siedlung irn Laufe der letzten 200 Jahre. Hauptverkehrsweg war damals der Weg an der Beeke entlang - Achter de Beeke, wie es heute heißt. Die jetzige Dorfstraße wurde erst im Jahre 1820 angelegt und 50 Jahre später mit Kopfsteinpfiaster ausgebaut. - Viel wichtiger für unser Anliegen ist aber die Bezeichnung eines Weges am südlichen Dorfrand entlang - der Papagoyenweg. Sudweyhe ist eine der wenigen Ortschaften in der weiteren Umgebung. in der eine auf der Karte wiedergegebene Wege- bzw. Flurbezeichnung ganz eindeutig darauf hinweist, daß an dieser Stelle - auf dem heutigen Sudweyher Geestfeld ~ bereits vor mindestens 400 bis 500 Jahren Sudweyher Bürger den Gebrauch der Armbrust bzw. des Feuerrohres übten. Und das nicht allein. Sicherlich hat man sich an dieser Stelle - wie in anderen Orten auch, nur daß es dort urkundlich belegt ist ~ alljährlich in den ersten Maitagen zu einem großen Volksfest eingefunden, einem Überbleibsel der uralten Maifeste, wo man mit dem »Maigrafen« den Frühling einholte.
Wenn sich die Formen der festlichen Zusammenkünfte auch im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben und die Zeit mit ihren vielen Generationen so manches von unserem Brauchtum zugedeckt hat. geblieben ist - über gute und schlechte Zeiten hinweg, über Krieg und Frieden, über Freude und Leid - die alles verbindende Kraft: die Liebe zu unserer Heimat.
Mögen die Sudweyher Schützen sich auch weiterhin aus dieser Liebe zur Heimat dem jahrhundertealten Brauchtum zuwenden und die geschriebenen wie ungeschriebenen Tugenden in Ehren halten, dann werden sie auch in Zukunft ihres angestammten, unentbehrlichen Platzes in unserem dörflichen Gemeinwesen sicher sein.
Erich Rendigs
Am 15. Mai wird in der Gaststätte Kruse, Sudweyhe-Heide der Schützenverein Sudweyhe e.V. gegründet. Die Gründungsmitglieder sind:
Friedrich Purnhagen, Landwirt Sudweyhe-Heide
Heinrich Suhr, Arbeiter Sudweyhe-Heide
Hermann von Weyhe, Landwirt Sudweyhe-Heide
Johann Lüssen, Landwirt Sudweyhe-Heide
Johann Kruse, Gastwirt Sudweyhe-Heide
Adolf Albers, Arbeiter Sudweyhe-Heide
Heinrich Helms, Landwirt Sudweyhe-Heide
Christian Albers, Elektrikermeister Sudweyhe
Wilhelm Meyer, Arbeiter Sudweyhe-Heide
Fritz Herbst, Kaufmann Kirchweyhe
Wilhelm Behrens, Friseur Sudweyhe
Heinrich Drücker, Landwirt Sudweyhe-Heide
Heinrich von Weyhe, Landwirt Sudweyhe
Es wird ein provisorischer Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender Christian Albers
2. Vorsitzender Heinrich Drücker
Schriftführer Johann Kuhlmann
Kassierer Friedrich Purnhagen
Am 22.Mai findet die erste Generalversammlung statt:
Christian Albers Hauptmann
Heinrich Drücker Leutnant
Wilhelm Behrens Schriftführer
Heinrich Bischoff Kassierer
Georg Kruse Scheibenmeister
Friedrich Purnhagen Platzmeister
Fritz Herbst und
Heinrich Kuhlmann Oberschützen
Man kommt überein, den Aufbau des Schießstandes und die Anschaffung der Büchsen dem Vorstand zu überlassen. Es sollen vier Stände á 125 m angelegt werden. Hofbesitzer Meyer spendet dem Verein ein Stück Land am Wald in den Sudweyher Fuhren zum Bau eines Schießstandes mit Festplatz. Die notwendigen Arbeiten werden von den Vereinsmitgliedern übernommen. Die Zahl der Vereinsmitglieder steigt langsam, zumal das Eintrittsgeld von 5 auf 10 Mark erhöht wird. Am 31. August und 1. September findet das erste Schützenfest statt. Schützenkönig unter nunmehr 35 Schützenbrüdern wird Fritz Herbst, Kirchweyhe. Am ersten Festtag spielt eine 10 Mann starke Musikkapelle, am zweiten immerhin noch ein 8 Mann Kapelle. Dennoch gibt es im Gründungsjahr viele Probleme, so dass auch einmal vom ersten Vorsitzenden die Vertrauensfrage gestellt werden muss. Es kann aber alles wieder geregelt werden.
Protokoll der ersten Generalversammlung
Auf der Generalversammlung wird beschlossen, das Schützenfest auf den Sonntag vor Pfingsten zu legen. Wenig zimperlich ist man bei Regelverstößen: "Wer an vereinsbeschlossenen Veranstaltungen nicht teilnimmt, zahlt 50 Pfennig Strafe. Wer sich an Festlichkeiten, den denen der Verein teilnehmen will, nicht beteiligt, zahlt 2 Mark Strafe. Wer am Verbandsschützenfest nicht teilnimmt, zahlt 2 Mark Strafe. Wer an Versammlungen reden will, hat um das Wort zu bitten. Die Redner erhalten das Wort der Reihe nach. Wer den Redner unterbricht, wird zur Ordnung gerufen, Wer den Redner zum zweiten Mal unterbricht, zahlt 1 Mark Strafe; bei Verweigerung der Strafe erfolgt Ausschluß aus dem Verein." (Das ist doch mal eine Ansage!)
Am 5. Juli regt F.W. Behrens an, für eine Vereinsfahne einen wöchentlichen Beitrag von 10 Pfennig pro Mitglied aufzubringen. Der Vorschlag wird angenommen.
Am 3. Januar wird beschlossen, die Vereinsfahne anzuschaffen. Es wird auch beschlossen, dass der Kriegerverein Sudweyhe den Kleinkaliberstand mit benutzen darf. Am 1. September erfolgt die Fahnenweihe.
Im April wird beschlossen, dass verstorbene Schützenbrüder mit Musik zu Grabe getragen werden.
Am 8. Juli wird beschlossen, eine Kleinkaliberbüchse mit Diopter anszuschaffen. Jeden Sonntag soll von 9 bis 11 Uhr ein Übungsschießen abgehalten werden, Schwerpunkt Freihandschießen. Am 7. Oktober taucht das Gerücht auf, dass der Verein im Zuge der NS-Gleichschaltung aufgelöst werden soll. Daraufhin werden drei Schützenbrüder bestimmt, die diesbezüglich mit dem Kreisschützenführer Meyer in Bremen Rücksprache halten soll.
Am 8. April wird die Vereinssatzung beschlossen.
Vorerst letzte Versammlung am 4. Januar.
Nach den Kriegsjahren kehrt wieder Leben in den Schützenverein zurück. Am 20. Juli wird bekannt gegeben, dass die Beschlüsse in der Versammlung vom 8. Juli 1939 nicht mehr zur Durchführung gekommen sind. Am 20. Juli wird in der Gaststätte Voßmeyer in Sudweyhe der Schützenverein Sudweyhe von 1930 neu ins Leben gerufen. 20 Mitglieder sind anwesend und erklären ihren Beitritt. In den Vorstand werden gewählt:
1. Vorsitzender Johann Purnhagen
2. Vorsitzender Heinrich Hornschuh
Schriftführer Dietrich Wittrock
Kassierer Heinrich Bischoff
In der Versammlung am 12. Juli wird der Vorstand neu gewählt:
1. Vorsitzender Christian Albers
2. Vorsitzender Friedrich Purnhagen
1, Kassenwart Heinrich Bischoff
2. Kassenwart Heinrich Helms
1. Schriftführer Dietrich Wittrock
2. Schriftführer Hermann von Weyhe
1. Schießmeister Hermann Bischoff
2. Schießmeister Georg Schütte
Die Versammlung beschließt einstimmig, den am 15. Mai 1930 gegründeten Verein mit 'Wirkung vom 1. Juli 1952 wieder voll in Kraft treten zu lassen. Der Verein kauft zwei neue Luftgewehre und führt ein Preisschießen an vier Luftgewehrständen durch. Der Beitritt zum Schützenverband "Niedersachsen" mit Sitz in Brinkum wird genehmigt.
Es wird beschlossen, wieder ein Schützenfest abzuhalten, die Durchführung liegt erstmals wieder in den Händen eines Festausschusses. Das Schützenfest ist zwar gut besucht, ein Überschuss kann aber nicht erzielt werden. Mitgliederzahl liegt bei 48. Am 2. November erstmals wieder ein Freundschaftsschießen mit dem Schützenverein Lahausen.