Die Zollstelle am Hafen in Dreye

Paul Athmann

 

Vermutlich ist der Zollhof  nach dem Durchstich der Weser im Jahre 1778 von der „Alten Weser“ an die Stelle am Deich in der Nähe der neuen Schlachte (Hafen) verlegt worden. 

1784 fertigt der Baumeister C. F. Schröder einen Lageplan 190 für den Zollhof in Dreye an mit Zollhaus (A), Scheure (B), Schweinestall (C), Backhaus (D), Garten (E), Baum-Hof (F), Küchen-Garten(G) und Krug (H).
Das jenseits  des Wasserzuges („Weser Laake“, also des heute verlandeten alten Weserarms)  liegende Land ist mit „Buschwerder“ bezeichnet. Westlich, dem Zollhof gegenüber, liegt westlich der Hof Hinrich Hechting, und östlich die „Länderey“ von Wichmann Warneken.

1864 wird das Backhaus am Weg vom Zollhof zum Hafen verschoben, um den Weg zu verbreitern. 1869 wird der neue Weg (jetzt als „Landstraße“ bezeichnet) fertig gestellt. Der Zollplatz am Hafen liegt auf dem Zollwerder - an der Einmündung der „Alten Weser“ in den Hauptstrom.191


1871 hat der Zollhof Dreye drei Weidenanteile an der Dreyer Kuhweide, die an den Fabrikanten Halbmeier Johann Glade in Dreye verpachtet sind. Glade baut dort ein Heuerhaus.


1885 erfolgt die Veräußerung des fiskalischen Zollhofes zu Dreye nebst Zubehör sowie von fiskalischen Grundstücken bei Arsten und Dreye. 192 Das Zollhaus am Weserdeich soll am 26.6.1886 versteigert werden. Der Fabrikant Claus Glade, Sohn des Johann Glade, ersteigert es. Er besitzt zu dieser Zeit bereits 2 Grundstücke im Ort.


1888 erfolgt der Zollanschluss der Hansestadt Bremen an das deutsche Zollgebiet (Zollverein). Trotzdem bleibt das Zollamt Dreye noch erhalten. Es wird bis 1913 genutzt als Bäckerei(Hermann Schumacher), Geschäft und Postamt (alte Nummer 24).

 

Das Landhaus des Lederwarenfabrikanten Knigge am Deich gegenüber dem alten Hafen im Jahr 2007. Hier stand das Zollhaus.

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: P. Athmann

 

 

1910 kauft der Lederwarenfabrikant Knigge aus Bremen das Zollhaus am Hafen und reißt es ab. Er baut stattdessen ein Landhaus mit einem Gartenpavillon.

Bis nach dem 1. Weltkrieg betreibt der Gastwirt Freese eine Sommerwirtschaft für die Weserfahrer. Sie wird nach dem 1.Weltkrieg verkauft.


1960 wohnt in dem Haus der Oberingenieur E. Jänisch. Zu diesem Zeitpunkt existiert das alte Zollamt (Hausnummer 24) noch. 193

Das Landhaus und die Straße "Zollhof" davor mit der Zollhofmauer (2009) 

Die Mauer am Zollhof im Januar 2011 (Blick zum Hof Kuck/Blohm am Hafen). Sie blieb auch nach der Deichverlegung im Jahre 2009 erhalten. Auch beim Neubau auf dem hier schneebedeckten Grundstück im Jahre 2019 wurde die Mauer respektiert.